Abwasser als Energielieferant
In Thalwil wird die Abwasserwärme der Abwasserreinigungsanlage (ARA) Thalwil genutzt, um das Alterszentrum «Serata» und das Alterswohnheim «Oeggisbüel» mit regenerativer Wärme zu versorgen. EKZ übernahmen in diesem Projekt die Planung und die Finanzierung. Zudem sind wir verantwortlich für den einwandfreien Betrieb, die Wartung und die Fernüberwachung der Anlage. Der Bau des Fernwärmenetzes war anspruchsvoll: Um das warme Wasser vom ARA-Wärmetauscher zur Heizzentrale im Alterszentrum zu führen, musste EKZ eine 1,3 km lange Fernwärmeleitung verlegen. Diese durchquert bewohntes Gebiet und unterquert stark befahrene Strassen sowie zwei Bahnlinien.
Aus 10 °C werden 50 °C
Die wirtschaftliche Nutzung des Abwassers ist ideal. Bislang leitete Thalwil das gereinigte Abwasser ungenutzt über einen Abflusskanal in den See. Nun gewinnt die Gemeinde aus dem Abwasser wertvolle Wärmeenergie um zu heizen – und entlastet damit die Umwelt um jährlich rund 1000 Tonnen CO2. Ein Wärmetauscher entzieht dem gereinigten Abwasser die Wärme. Diese wird mittels sechs Wärmepumpen auf ein höheres, nutzbares Temperaturniveau gebracht. Das so aufgewärmte Heizwasser erreicht 50 °C. Von der Zentrale im Alterszentrum «Serata» wird die Energie über eine gut isolierte Leitung ins Alterswohnheim «Oeggisbüel» geführt.
Kein Investitionsrisiko und weniger CO2
Wärmepumpenanlagen, die dem Abwasser Energie entziehen, sind technisch ausgereift und verfügen im Vergleich zu Öl- oder Gasheizungen über eine deutlich bessere Umweltbilanz. Sie setzen keine Schadstoffe frei, und der Transportweg fossiler Brennstoffe entfällt. Zudem ist die Abkühlung des gereinigten Abwassers, bevor es in die Gewässer fliesst, eine zusätzliche Entlastung für die Umwelt.
Wer mit Wärmeenergie aus der Abwasserreinigung heizt, spart Geld. Neben den günstigeren Betriebskosten werden die Nutzer von künftigen CO2-Abgaben befreit. In der Partnerschaft übernimmt EKZ das technische und das kommerzielle Risiko sowie sämtliche Aufgaben rund um den Wärmeverbund.